18.09.2014
10.30 h, mit unseren Freunden aus dem Westerwald starten wir via Luxembourg Richtung Frankreich. Die navigationsgesteuerte Führung, unter Verzicht auf französische Autobahnen, übernehmen unsere Freunde. Auf den gut ausgebauten Schnellstraßen kommen wir sehr gut voran. Das Wetter könnte nicht besser sein und so erreichen wir, unterbrochen von einer kleinen Imbisspause in der Nähe von Verdun, am frühen Abend unser erstes Zufallsquartier im Herzen des Naturparks Foret D’Orient, das Hotel „Le Tadorne“ in Piney/Champagne. Hier finden wir im Atrium des historischen Fachwerk-Hotels, mit Teilbauten aus dem 17.-18. Jh., bei einem frischen Bier die nötige Entspannung.
19.09.2014
9.00 h, le petit déjeuner/Frühstück, danach verlassen wir Piney/Champagne und wir fahren Richtung Loire. Bei strahlend blauem Himmel erreichen wir Charny (Yonne) und stärken uns bei Kaffee und Kuchen in einem gemütlichen Café gegenüber der bekannten „Halle Louis Philippe“, einem ehemaligen Rathaus im Fachwerkstil mit Markthalle.
18.00 h erreichen wir Sully sur Loire. Das gleichnamige Schloss gehört zu den „Schlössern der Loire“ und wurde mit dem Loiretal von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die ersten Bauten des Schlosses wurden bereits im 9. Jh. errichtet, Veränderungen, Erweiterungen und Folgebauten wurden immer wieder, über die Jahrhunderte bis weit in das 20. Jh. hinein, durchgeführt.
Unterkunft finden wir in dem kleinen, charmanten Hotel La Closeraie, welches unseren Freunden empfohlen wurde. Wir empfehlen es gerne weiter.

20.09.2014
9.30 h, le petit déjeuner/Frühstück, etwas später als geplant, weil der Rotwein so gut geschmeckt hat! Anschließend besuchen wir das o.g. Schloss. Am Nachmittag regnet es und wir entschließen uns für eine weitere Besichtigung. Die bedeutende Benediktiner Klosteranlage aus dem 7.Jh. in Saint-Benoit-sur-Loire ist unser Ziel. Überwältigend mächtige Bauwerke lassen uns ehrfurchtsvoll erstaunen. Die Grabstätte König Philipps 1., geschmückt durch ein kunstvolles Mosaik, sowie die tiefe Gruft mit dem Schrein der Gebeine des Heiligen Benedikt von Nursia beeindrucken uns.
So viel Geschichte an einem Tag. Ganz wunderbar!
21.09.2014
9.30 h, le petit déjeuner/Frühstück aus den bekannten Gründen. Abfahrt bei Regen, gegen 13.00 h erreichen wir Orléons, die Sonne scheint wieder, ein Stadtrundgang ohne Schirm ist möglich. Jeanne d´Arc auf dem Pferd, die Befreierin von 1429 ist unvergessen. Fußläufig zu erreichen sind das Hotel Groslot, ein Renaissancehaus aus Backstein, erbaut 1550, und die Kathedrale St. Croix im gotischen Stil (wurde 1829 nach einer Bauzeit von 600 Jahren offiziell eingeweiht).
15.00h, etwas abseits der Loire besichtigen wir das Schloss Chambord, das Schloss der Superlative. Als größtes und prächtigstes der Loireschlösser wurde es zu Beginn des 16. Jh. von König Franz 1. erbaut.
Im wahrsten Sinne umwerfend ist die Wirkung dieses Prachtbauwerkes auf mich.
Auf der drittletzten Treppenstufe vor dem Ausgang überkommt mich eine Sehnsucht nach Ruhe und einer Tasse Suppe und im gleichen Moment liege ich bäuchlings vor dem Ausgang auf dem Boden. Die Kapuze des Anoraks und mein Rucksack bedecken meinen Kopf und ich kann nichts sehen und mich ein paar endlose Sekunden lang nicht bewegen. Die Kameratasche liegt unter meinem Brustkorb und verhindert einen totalen Aufprall meines Gesichtes, Gott-sei-Dank.
Die Beine schmerzen, besonders die Kniee, ich will mich überhaupt nicht mehr bewegen. Doch der beste Ehemann von allen stellt seine Füße gegen meine und zieht mich mit einem Ruck hoch, stellt mich an die Wand und fragt: „Alles O.K.“?
Noch ein paar unsichere Sekunden und siehe da, alles ist O.K. Ich hole mir in dem benachbarten Café einen Kaffee und wir setzen uns in den Garten. Den „Suppenwunsch“ von vor dem Treppensturz habe ich vergessen. Nur ein geschwollenes Fußgelenk wird mich für ein paar Tage an Chambord erinnern.
Gegen 18.00 h erhalten wir im Hotel Le Monarque in Blois, unserem nächsten Reiseziel, ein gepflegtes Zimmer. Nach einem kleinen Humpel-Rundgang durch Blois und mit einem köstlichen Abendessen beenden wir den schönen Tag.
Der 2. Teil folgt in Kürze!
*Bilder von Fotografen der Online-Community. Die eigenen Bilder unserer Kamera sind leider verloren gegangen.